Gebäude sind krank
kaf-feh-trin-ken | 7. Oktober 2007 | 15:26Durch intensive Beobachtungen und Studien darauf aufmerksam geworden, warum Gebäude nicht wachsen. Zumindest die meisten nicht, oder nur mit Hilfe. Erste Feststellung deutet schonmal darauf hin, dass es wohl irgentwie Leben unter der Oberfläche in den Wänden von Gebäudes geben muss. Ganz klar, die Haut steckt voller Leben. Wasser Und Energie läuft durch die Adern. Daraus folgt, nicht nur die Haut lebt, sondern das ganze Gebäude an sich lebt.
Daraufhin weitere Beobachtungen angestellt. Feststellen müssen, dass Gebäude Menschen fressen in der Nahrungskette über uns stehen. Menschen werden Massenhaft verschluckt. Wahre Horden von Leuten gehen täglich ahnungslos durch die Türen direkt vom Rachen in den Magen. Und als wäre das nicht genug, es gehen immer welche hinterher. Herdentiere sind komisch! Sich fragt ob unsere Vorfahren von Lemmingen abstammen und nicht vom Affen. Verrückt echt, nen Haus muss sich nicht mal bewegen oder jagen, die Beute kommt von alleine.
Allerdings, und das ist wohl unser Glück der Grund warum wir noch nicht ausgestorben sind, Gebäude sind krank. Sie haben ziemliche tierische räumliche Verdauungsstörungen. Denn es kommen, bis auf wenige Ausnahmen, die meisten Leute aus den Türen wieder heraus. Es scheint so, als ob es eine Epidemie gibt, unter denen die Gebäude leiden. Und bis jetzt sind, bis auf wenige Ausnahmen, wohl alle Gebäude davon betroffen. Sie haben ihren „gesunden“ Artgenossen auch besondere Namen gegeben. Sowas wie Bahnhof oder Flughafen ist sehr beliebt. Die schaffen es ihre Beute solange in sich zu behalten, bis die Energie aus der Beute verschwunden ist. Man sieht ja auch öffters mal jemanden rumliegen und scheinbar schlafen. Vllt. war er ja auch ein Teil des Frühstücks.
Diese Unfähigkeit Energie in sich aufzunehmen ist der logische Grund dafür, warum Gebäude nicht wachsen und größer werden. Denn älter werden können sie ja auch. Grau werden, instabil und brüchiger werden klapt auch ganz gut. Dafür scheint die Verdauung Energieaufnahme zu reichen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum mein Gebäude natürlicher Feind mich täglich wieder ausspuckt und es nicht schafft seine inneren Wunden zu heilen. Löcher, Risse und Dellen sich mehr ausdehnen, anstatt kleiner zu werden. Ich habe mich auch schon damit abgefunden, dass mein Gebäude langsam stirbt. Ist mir irgentwie sogar ans Herz gewachsen. Leider muss ich aber hilflos zuschauen, wie es „dahin geht“ mit ihm. Naja, jedenfalls wäre ich ja auch ganz schön blöd, wenn ich ihm dabei helfen würde mich zu verdauen. Kann ich nur hoffen, dass es seine Krankheit nicht schnell genug überwindet und ich da solange lebend wieder raus komme bis ich mir einen meinen neuen natürlichen Feind suchen gehe. :-)


KategorienKaffee zwischendurch
TagsAussterben, Epidemie, Gebäude, krank, Nahrungskette, satire
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2 Gedankengänge zu “Gebäude sind krank”